Das FFH-Gebiet mit einer Größe von 363 ha liegt etwa 5 km südöstlich von Meldorf. Es umfasst neben der Windberger Niederung auch die Niederung der Frestedter Au, die sich im Südosten anschließt. Für dieses FFH-Gebiet haben wir einen Managementplan zum Erhalt und zur Entwicklung wertgebender Bereiche aufgestellt. Auch die Umsetzung dort beschriebener Maßnahmen wird u.a. durch uns durchgeführt, wie die Mahd wertvoller Grünlandflächen.
Eine Begehung vergangene Woche zur Maßnahmenplanung zeigte wieder einmal die Schönheit dieser Landschaft. Besonderes Highlight war der Schlupf einer Braunen Mosaikjungfer aus ihrer Excuvie (dem „Häutungshemd“), die direkt neben ihr noch an einem Grashalm hing. Noch ganz frisch, entfaltete diese Libelle ihre Flügel, erkennbar an den grünen geleeartigen Punkten, die durch kleine „Verletzungen“ beim Ausfalten entstehen. Gefunden haben wir sie an einem Gewässer, welches 2012 von uns angelegt und die früher heimische Wasserpflanze Krebsschere eingebracht wurde. Erkennbar ist diese Pflanze durch ihr Absinken auf den Grund im Winter und das derzeitige Auftauchen an die Oberfläche mit dann weißer Blüte. Ein weiteres Merkmal ist die Bindung der Grünen Mosaikjungfer an diese Pflanze. Diese seltene Libellenart legt ihre Eier ausschließlich auf die Blätter der Krebsschere und ist somit komplett auf deren Vorkommen angewiesen.
Die Windberger Niederung ist eine aus der Verlandung eines ehemaligen Marschsees entstandene Niederungslandschaft und wird überwiegend als Grünland genutzt. Es sind jedoch an einigen Stellen noch Restbestände der ehemals flächenhaften Moore vorhanden. Das Gebiet zeichnet sich durch seine Lebensraumvielfalt sowie eine hohe Anzahl unterschiedlicher Pflanzengemeinschaften mit seltenen Rote Liste Arten aus.
Fotos: BNiD
Fotos oben: Krebsscheregewässer; Schlupf Braune Mosaikjungfer mit Excuvie; Aufsteigende Krebsscheren; unten: Blick in die Windberger Niederung