Das FFH-Gebiet und NSG Weißes Moor in Dithmarschen ist eine Besonderheit: das letzte intakte Hochmoor in der Marsch Schleswig Holsteins mit noch typisch nordatlantischem Arteninventar wie der seltenen Moltebeere.
Die Torfgewinnung im Moor erfolgte ausschließlich am Rand, so dass die ursprüngliche Oberfläche nahezu vollständig erhalten ist. Das Moor ist jedoch durch Entwässerung stark degeneriert, d.h. es trocknet aus und mineralisiert. Wertgebende Arten verschwinden. Und hier setzen wir an:
Derzeit sind Moorschutzmaßnahmen in vollem Gange: Mit einer recht neuen Methode gelingt es erstmals, in dem nur 25 ha großen Hochmoorbereich die Entwässerung effektiv zu stoppen und den Wasserstand anzuheben.
Im Auftrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein errichten 2 Bagger der Fa. Ehlers eine Rundum-Wassersperre mit 2 m tiefen sogenannten Spezialdichtbahnen aus Folie und oberirdisch aufgehäuften Wällen aus Torf. Diese sollen das Wasser nach Regenfällen in der Fläche halten und so das Hochmoor stabilisieren und Torfwachstum ermöglichen. Aufgrund der typischen Uhrglaswölbung der Fläche werden 2 parallele Bahnen entlang der Moorkante und im inneren Bereich verlegt – um dem Gefälle im Gelände Rechnung zu tragen.
Den Arbeiten gingen Messungen des Wasserabflusses und der Bodenverhältnisse – und damit abgeleitet eine Planung zur Wasserhaltung des Gebietes durch das Büro Mordhorst-Bretschneider voraus. Wir im Bündnis sind seit 2010 im Gebiet aktiv mit der Managementplanung, Moorschutzmaßnahmen wie dem Bau einer Außenverwallung und Runden Tischen zum Austausch, so dass das Gebiet von der Zusammenarbeit aller Akteure profitiert. Wir sind gespannt, wie schnell sich erste Erfolge sehen lassen!
Fotos: Stiftung Naturschutz, BNiD
v.l.n.r: Bauleitung Helge Luthe (Mordhorst Bretschneider), Dieter Ehlers (Ehlers Dellstedt); Projektleitung Merle Wegener (Stiftung Naturschutz), Antje Miehe, Inken Mauscherning (BNiD)