Landesarbeitsgemeinschaft DVL-S-H besichtigt Maßnahmen in Dithmarschen

Im Rahmen einer vom Bündnis Naturschutz in Dithmarschen e. V. organisierten Weiterbildung erhielten die Lokalen Aktionen und DVL-Regionalbüros in der vorletzten Woche vertiefte Einblicke in die verschiedenen Aspekte des Fledermausschutzes. Die Fortbildung wurde begleitet von dem Fledermausexperten Matthias Göttsche und den zuständigen Fachreferenten des Landesamtes für Umwelt, Tanja Berlin und Jörn Krütgen. Neben dem Bündnis Naturschutz berichtete auch die Lokale Aktion Naturschutzring Aukrug über ihre langjährige Maßnahmenpraxis im Fledermausschutz.

Die Erfahrungen der beiden Lokalen Aktionen zeigen, dass die Kombination verschiedener standortangepasster Maßnahmen besonders erfolgreich ist. Ein Beispiel dafür sind Kunsthöhlenreviere für Waldfledermäuse. Wenn unterschiedlich gestaltete Kästen zusammen in einem Gebiet aufgehängt werden, können sie von verschiedenen Arten als Wochenstuben- oder Paarungsquartiere genutzt werden. Für den Erfolg ist außerdem entscheidend, dass die Kastenauswahl an den jeweiligen Waldstandort angepasst wird. Unerlässlich ist eine regelmäßige Funktions- und Besatzkontrolle sowie die Reinigung der Quartiere außerhalb der Nutzungszeit. Ziel der Maßnahmen ist es, für Waldfledermäuse die Zeiträume zu überbrücken, bis Altbaumbestände geeignete natürliche Spalten und Höhlenstrukturen bieten.

Auf einer Exkursion am Nachmittag stellten René Seifert und Matthias Göttsche großräumige Gebäudequartiere vor. Diese wurden im letzten Herbst durch das Bündnis Naturschutz im Rahmen des Triko-Projektes auf Flächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in Schafstedt eingerichtet, finanziert aus Mitteln des Fonds „Mehr Natur für Dithmarschen. Verschiedene Spalten bietende Strukturen in den Gebäuden ermöglichen künftig eine Winterquartiernutzung. Kästen sowie Bleche an der Außenfassade dienen unterschiedlichen Arten als Sommer- und Zwischenquartier. Neue Offenbodenstellen und Wildpflanzenansaaten mit Regio-Saatgut in der umgebenden extensiven Weidelandschaft erhöhen zusätzlich die Attraktivität als Jagdhabitate und dienen zugleich weiteren Zielarten, wie der Zauneidechse.

Die Lokalen Aktionen und DVL-Regionalbüros waren sich einig: Erfolgreicher Fledermausschutz gelingt vor allem durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten – von Flächen- und Gebäudebesitzer/innen über Naturschutzorganisationen und Artexpert/innen bis hin zu ehrenamtlichen Betreuenden.

Fotos: BNiD, DVL

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