Teile der ehemaligen Fischzuchtanlage in Hollenborn, in der Gemeinde Tensbüttel-Röst werden seit 2019, zusammen mit den Eigentümern und dem Bewirtschafter, naturschutzfachlich entwickelt. Um die Vielfalt zu fördern, konnte eine Fläche von etwa 22 ha der Anlage als Trittstein für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, in einem intensiv landwirtschaftlich bewirtschafteten Umland, gesichert werden. Die ehemalige Teichanlage bot durch die bereits bestehende Verzahnung unterschiedlicher Biotope (Teich-, Acker-, Grünland- und Waldflächen) ein wertvolles Ausgangspotential für eine vielseitige Naturschutzentwicklung und somit einen bedeutenden Lebensraum für viele verschiedene (seltene) Arten. So konnte in Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Schleswig Holstein über das Projekt „Blütenmeer 2020“ ehemaliges Ackerland in Grünland umgewandelt werden, das nun extensiv beweidet wird. Im Waldbereich wurden gebietsfremde Gehölze, wie die Rot-Eiche, zu Gunsten von standortheimischen Laubgehölzen entnommen, hier können Amphibien an Land überwintern und Vögel und Fledermäuse Höhlen finden. Ein besonderer Fokus in diesem Projekt liegt auf der Förderung von Amphibien- und Reptilien. Hierfür wurden Gehölze an Teichrändern entnommen und somit offene, besonnte Böschungen für Amphibien geschaffen und ebenso eine gute Vegetationsentwicklung begünstigt. Wichtige Zielarten sind unter anderem die Knoblauchkröte und der Kammmolch. Die Teiche bieten zahlreichen Tierarten, wie Amphibien und Insekten aber auch spezifischen Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum, der ebenso verschiedenen Vogelarten zur Brut und Nahrungssuche dient. Verschiedene Insekten finden sich auch in den Heidebereichen und Borstgrasrasen/Magerrasen, die wiederum eine gute Nahrungsgrundlage für Reptilien/Eidechsen darbieten.
Die Betriebsumstellung und die ersteinrichtenden Maßnahmen wurden aus dem Fonds „Mehr Natur für Dithmarschen“ finanziert und z. T. in Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein umgesetzt.