In der Ortschaft Burg wurden zwei ehemalige Trafostationen – eine in der Großen Bergstraße, eine im Paradiestal – erneut nachhaltig für den Natur- und Artenschutz weiterentwickelt. Die Gebäude stehen im Gemeindeeigentum und wurden bereits 2008 und 2015 mit hohem ehrenamtlichem Engagement saniert und mit ersten Quartieren für Fledermäuse und Nisthilfen für Vögel ausgestattet.
Auf Initiative des Burger Waldmuseums ließ das Bündnis Naturschutz die bestehenden Strukturen nun durch den Fledermausexperten Matthias Göttsche überprüfen. Sein Auftrag: Potenziale erkennen, um die Gebäude nach aktuellem Wissensstand zu echten Ganzjahresquartieren weiterzuentwickeln. Denn sowohl das Know-how zu Fledermausquartieren als auch die verfügbaren Spezialprodukte haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erweitert.
Göttsche entwickelte eine umfassende Konzeption zur funktionalen Weiterentwicklung der Trafohäuser. Ziel ist es, die bereits vorhandenen Sommerquartiere sinnvoll zu ergänzen und zusätzlich geeignete Bereiche für Zwischen-, Paarungs- und Überwinterungszeiten bereitzustellen. Dies kommt insbesondere den gebäudebewohnenden Arten Zwergfledermaus, Mückenfledermaus, Rauhautfledermaus und Breitflügelfledermaus zugute.
Im Innenbereich wurden spezielle Wand- und Deckenspaltenquartiere aus isolierenden Materialien mit Holzbeton-Späne-Beschichtung installiert – ideal für kleine bis mittelgroße Arten, die bevorzugt in solchen Strukturen überwintern. Außen sorgen neu angebrachte Mehrfachspaltenquartiere für optimale Bedingungen in der Übergangszeit. Zudem wurden einzelne Wandöffnungen so angepasst, dass sie den Fledermäusen erleichterte Einflugmöglichkeiten bieten und Zugluft vermeiden. Auch zusätzliche Brutmöglichkeiten für Vogelarten wie Mehl- und Rauchschwalben wurden geschaffen.
Die Maßnahmen wurden im Rahmen des Projekts „Trittsteine und Korridore in Dithmarschen“ (TriKo) umgesetzt und durch Mittel des Fonds „Mehr Natur für Dithmarschen“ aus Ersatzgeldern des Kreises Dithmarschen finanziert.
Am 28. November 2025 wurden die Erweiterungen im Rahmen eines Pressetermins vor Ort vorgestellt. Zahlreiche lokale Akteure und Interessierte informierten sich über die neuen Funktionsmöglichkeiten und den Beitrag der Trafostationen zum Erhalt gebäudebewohnender Fledermausarten.
Fotos: M. Göttsche, H. Matthes



